Deutschland

DNX7280BT


Test in Car & HiFi, 6/2011

 

Zwei Brüder

„Kenwoods Navitainer der DNX-Serie gehören seit Jahren zu den erfolgreichsten Doppel-DIN-Geräten im Markt. Vor Kurzem erschien nun die neue Generation mit neuer Benutzeroberfläche.

Insgesamt besteht die DNX-Serie jetzt aus vier Modellen. Wir testen die günstigste Variante 4280BT sowie die zweitgrößte Version 7280BT. Gemeinsam ist beiden die neue Software sowie die Vollausstattung mit CD/DVD,USB, iPod/iPhone, Navi, Bluetooth und Tuner. Der 7280 kann darüber hinaus Mediendateien von SD wiedergeben. Auffälligster Unterschied freilich ist das Display. Der 7er verfügt über ein formatfüllendes 7-Zoll-Display, das zum Schutz vor Langfingern abgenommen werden kann. Auf Knopfdruck fährt es motorisch herunter und gibt das Laufwerk und den SDSchacht frei. Für optimale Ablesbarkeit kann es stufenweise angewinkelt werden. Der 5er besitzt ein 6,1-Zoll-Display, das links Platz für einen Lautstärke-Drehregler und 4 Tasten sowie oben für den CD/DVD-Schacht lässt. Beide Touchscreens bieten VGA-Auflösung und die Beleuchtungsfarbe lässt sich dem Fahrzeuginterieur anpassen.

Flick-Scrolling
Zeitgemäß ist die Bedienung über den Touchscreen gelöst. Wie von modernen Smartphones gewohnt, lassen sich die meisten Bildschirmmenüs mit Auf/Ab- bzw. Rechts/Links-Bewegungen des Fingers durchblättern. Beim Hauptmenü kann der Nutzer die umfangreiche Quellenliste einfach „durchwischen“ und sich die drei am häufigsten genutzten Funktionen an feste Plätze in der oberen Bildschirmhälfte legen. Nach dem gleichen Prinzip kann man die Album-Cover durchblättern und seine Lieblingsscheiben in die Favoritenliste im oberen Teil des Bildschirms schieben.

Garmin-Navigation
Wie gehabt setzt Kenwood bei der Navigation auf die Zusammenarbeit mit Garmin. Die Software funktioniert nicht nur äußerst zuverlässig, sie ist zudem leicht und intuitiv bedienbar. Die gebotenen Navi-Features sind bei beiden Geräten reichhaltig und nahezu identisch. Europäisches Kartenmaterial, Verkehrsinformationen mittels TMC und alle üblichen Hilfen sind integriert. Beim kleinen Bruder 4280 muss man lediglich auf Garmins Reality View verzichten, welcher beim großen Bruder an Bord ist. Sehr praktisch ist die Möglichkeit, den Bildschirm zu teilen, so dass links die Karte mit Zielführung und rechts das Medienmenü angezeigt werden.

Quellenvielfalt
Der „kleine“ 4er beherbergt ein gut funktionierendes Radio, Bluetooth-Freisprechanlage und ein DVD-Laufwerk, das Musik, Fotos und Videos in etlichen Formaten unterstützt. Auf der Rückseite ist ein USB-Kabel herausgeführt. Hier können Massenspeicher oder auch iPod/iPhone angestöpselt und gesteuert werden. Selbstverständlich werden neben Musik- auch Foto- und Videoformate unterstützt. An weiteren Anschlüssen bietet der 4280 ein Paar Vorverstärkerausgänge, AV-Ein- und -Ausgang, Mikrofonbuchse sowie einen Videoeingang für die Rückfahrkamera. All dies hat der 7280 natürlich auch. Mit Bluetooth-Audiostreaming, getrennten Vorverstärkerausgängen für Front, Rear und Sub, Anschluss für OEM-Displays und TV-Steuerung weiß er freilich noch einiges mehr zu bieten.

Audioausstattung
Bereits der kleinere Bruder bietet einige Möglichkeiten, den Klang zu optimieren und dem eigenen Geschmack anzupassen. Der dreibändige parametrische Equalizer erlaubt Eingriffe in den Frequenzgang. (...)

Deutlich mehr bietet hier der 7280. Er beherbergt einen waschechten DSP, dessen Top-Feature sicher die in 2-Zentimeter-Schritten einstellbare Laufzeitkorrektur ist. Hoch- und Tiefpass sind zur Frequenzaufteilung an die Lautsprecher vorhanden. Dabei lässt sich nicht nur die Trennfrequenz, sondern auch die Flankensteilheit einstellen. 6, 12 oder 18 Dezibel pro Oktave sind möglich. (...)

Testergebnisse
Bei der Verwandtschaft wenig überraschend ist, dass sich die Messwerte der beiden Brüder nur marginal unterscheiden. Lediglich der Vorverstärkerausgang fällt beim Audio-orientierten 7280 mit 3,5 Volt kräftiger aus als beim 4280. Messtechnisch gibt es an beiden nicht das Geringste auszusetzen.
In der Praxis machen sie ebenfalls eine sehr gute Figur. Bis auf den Reality View arbeitet die Navigation in beiden Geräten gleich – und zwar gleich gut. Die Freisprechanlage, die übrigens von Parrot stammt, funktioniert prächtig. Die klangliche Performance ist bei den Brüdern sehr gut, wobei hier der 7280 deutlich bessere Möglichkeiten zum Aufbau einer hochwertigen Anlage und zu deren Abstimmung bietet.
Die Bedienung sowohl der zahlreichen Unterhaltungsmedien als auch der Navigation geht ohne langwieriges Studium der Bedienungsanleitung gut von der Hand. (...)

Fazit
Die Navitainer DNX4280BT und DNX7280BT von Kenwood sind beide absolut empfehlenswert. Neben dem günstigen Preis wird der 4er durch den von vielen geliebten Lautstärke-Drehregler seine zufriedenen Käufer finden. Der 7er kostet zwar einiges mehr, besitzt dafür das größere Display, mehr Anschlüsse und vor allem den digitalen Soundprozessor. Wer also einfach auf der Suche nach einem sehr guten Naviceiver ist und keine Ambitionen zum Aufbau einer gehobenen Car-HiFi-Anlage hegt, ist mit dem Kenwood DNX4280BT allerbestens beraten. Wer vor allem auch klanglich hohe Ansprüche hegt, sollte die Mehrinvestition für den 7280 nicht scheuen.“

 

Guido Randerath

 

ausführliche Informationen über den Navitainer DNX7280BT